Video-Link: https://vimeo.com/132330537
Das Video zeigt Impressionen verschiedener Orte in Berlin, meistens mit Blendenwerten zwischen f/4 und f/8 aufgenommen. Gegen Ende des Clips sind ein paar Aufnahmen nach Sonnenuntergang mit Offenblende zu sehen. Die Musik stammt von Lee Rosevere, der einen Teil seines Repertoires im Free Music Archive unter Creative Commons Lizenz (CC BY-NC 3.0) zur freien Verfügung gestellt hat.
Auf der Suche nach einem weitwinkligen Objektiv für die Blackmagic Pocket Cinema Camera (BMPCC) mit ihrem kleinen Super16-Sensor (Crop-Faktor 2.88) kann man unterschiedliche Wege einschlagen. Ich liste mal auf, was mir bekannt ist und equivalent zum Vollformat auf maximal 30mm herauskommen würde (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):
- Einerseits gibt es diverse Micro Four Thirds-Objektive, die man ohne weiteren Adapter an die BMPCC anschließen kann, z.B. das Voigtländer Nokton 10.5mm f/0.95, das SLR Magic Hyperprime CINE 10mm T2.1, das Panasonic Lumix 7-14mm f/4, das Olympus 7-14 f/2.8, das Olympus M.Zuiko Digital 9-18mm f/4-5.6 und das Kowa Prominar 8.5mm f/2.8.
- Wer ohnehin Canon- oder Nikon-Objektive besitzt, wird vermutlich einen Brennweitenverkürzer wie den Metabones Speedboster verwenden und dann beispielsweise zum Tokina 11-16mm f/2.8 oder vergleichbaren Optionen greifen.
- Andererseits sind auf dem Gebrauchtmarkt natürlich noch viele alte C-Mount-Objektive im Umlauf, die damals häufig an 16-mm-Filmkameras verwendet wurden. Da liegt allerdings auch das Problem: Der Super16-Sensor der BMPCC ist mit seinem Abmessungen von 12.52mm x 7.41mm etwas größer als die Bildfeld-Größe von 16-mm-Film (10.3mm x 7.5mm), das heißt der Bildkreis dieser Objektive kann den Sensor nicht komplett abdecken. Die Folge wären Bilder mit schwarzen Rändern. Im Foren-Bereich auf EOSHD haben Nutzer eine Liste mit Hinweisen zu vielen C-Mount-Objektiven zusammengestellt, wenn auch unvollständig und mit einem Restrisiko behaftet. Wer komplett auf Nummer sicher gehen und sich einen eventuellen Fehlkauf ersparen will, sollte sich das Kish/Bolex 10mm f/4-Objektiv ansehen, das speziell für die Digital Bolex D16 (mit einem ähnlich dimensionierten Sensor wie die BMPCC) hergestellt wurde. Und gute Erfahrungen haben Nutzer auch mit dem Carl Zeiss Jena Tevidon 10mm f/2 gemacht.
Für Weitwinkel-Aufnahmen setze ich das Schneider Kreuznach Cinegon 10mm f/1.8 ein, das an der BMPCC einen Bildausschnitt zeigt, der aussieht wie bei einem 29mm-Objektiv an einem Vollformat-Sensor. Das Cinegon wurde für 1″ Zoll große Sensoren (also leicht größer als die der BMPCC) konzipiert und ist eigentlich gedacht für die industrielle Bildverarbeitung. Es ist wirklich sehr klein und passt auch deshalb wunderbar zur BMPCC. Um es anzuschließen, benötigt man einen Adapter von C-Mount auf MFT. Wie auch beim Angenieux 17-68 Zoom-Objektiv, über das ich hier schon einiges geschrieben habe, nutze ich dazu den ciecio7-Adapter.
Weil dieser Adapter sehr präzise gefertigt ist, stimmen die Entfernungsangaben – vor allem natürlich die Unendlich-Einstellung – absolut verlässlich überein. Nur leider stehen auch hier die Zahlenwerte nicht oben mittig, nachdem man das Objektiv angeschraubt hat, sondern – zumindest bei mir – an der rechten Seite. Nicht weiter schlimm.
Der Blendenring läuft weich und stufenlos, der Fokusring angenehm gedämpft. Um die Schärfe vom Nahbereich (0.20 Meter) auf Unendlich zu stellen, muss man den Ring einmal fast komplett drehen.
Das Objektiv verfügt über ein gewöhnliches Filtergewinde mit 55mm Durchmesser. Um Filter anzubringen, empfehle ich auf jeden Fall einen Stepup-Ring auf ein deutlich größeres Maß. Ich nehme z.B. einen 72mm-UV/IR-Cut-Filter, kombiniert mit einem variablen ND-Filter, der an seiner Vorderseite wiederum einen Anschluss auf 77mm bietet. Daran habe ich noch eine Sonnenblende geschraubt, auch um den ND-Filter beim Einstellen der Belichtung besser greifen zu können. Mit dieser Konstellation kommt es zu keinerlei Randabschattungen.
Dadurch sieht das Objektiv zwar sehr ungewöhnlich aus, aber darauf kommt es ja nicht an.